Frankreich-Austausch mit Anduze

Auf dem Hausberg von Anduze Délicieux!

Austausch zwischen der RKS und dem Collège Florian in Anduze

Vom 24. Ferbruar bis 4. März 2015 waren 26 Schülerinnen und Schüler der RKS an zwei verschiedenen Standorten in Südfrankreich; gemeinsam war nur die Reise mit dem TGV nach Avignon und dann weiter mit dem Bus. 13 Schülerinnen und Schüler setzte unser Bus in St. Geniès ab, wir 13 fuhren in das 30 km weiter am Fuß der Cevennen liegende ANDUZE, wo uns zunächst keiner erwartete, denn wir kamen zu früh an.:-( Gegen 23.30 Uhr kamen dann aber die Corres mit Eltern und wir erlebten die erste Nacht in ungewohnter Umgebung.


Das Collège Florian ist wie alle Collège in Frankreich eine Gesamtschule. Unsere Corres kamen aus den 4e und 3e und sie befanden sich gerade am Ende des 2.Trimesters. Für die Lehrer bedeutete dies, dass am Abend noch Klassenkonferenzen stattfanden, bei denen über die schulische Orientierung entschieden wird.

Interessant war für uns zu sehen, dass für die Schülerinnen und Schüler Handy-Verbot besteht, aber irgendwie schien das kein großes Problem zu sein.

Da die meisten Schülerinnen und Schüler aus der Umgebung von Anduze kommen, nehmen sie Schulbusse, die morgens gegen 8 Uhr ankommen und die Schülerinnen und Schüler um 16.30 Uhr wieder zurückbringen, d.h. ca. 500 Schülerinnen und Schüler tummeln sich zu diesen Zeiten auf dem Parking vor der Schule, wo das Gewimmel groß ist.
Da fast alle von außerhalb kommen, essen sie auch in der Kantine in der Mittagspause, wo eine strikte Regelung das Chaos verhindert. Generell ist ziemlich viel geregelt.
(Victor Valentin)


Am Donnerstagmorgen besuchen wir den Unterricht und sind über manche Dinge erstaunt: die Schülerinnen und Schüler sitzen hintereinander in Reihen, sehr viel Kommunikation findet nicht statt.

In der 4. Stunde sind wir Deutschen auf den Markt gegangen, denn heute war Markttag in Anduze: Brioche Herbes de Provence waren unsere Highlights, die wir erstanden haben.

Mittags haben wir die Kantine erlebt: es gab ein fürchterliches Essen; verkochte Kartoffeln und Wurst mit Käse; irgendwie waren wir etwas geschockt, denn die "cuisine française" hatten wir uns etwas anders vorgestellt.

Am Nachmittag haben wir mit unseren Corres eine Wanderung auf den ca. 500 m hohen Peyremal unternommen. Vielleicht wollten einige ein paar Pfunde verlieren, denn sie sind hochgestürmt, andere gingen die Steigungen gemächlicher an. Auf jeden Fall haben alle die schöne Aussicht oben genossen sowie den Blick auf Anduze und die umliegenden Berge. Der Ausdruck "la porte des Cevennes" ist aus dieser Position ziemlich nachvollziehbar, denn die Berge bei Anduze bilden eine Öffnung, hinter der sich Täler in das Gebirge erstrecken.
(Miriam Deborah)


Am Freitag stand unser Ausflug nach Nîmes auf dem Programm. Ungeplant war allerdings der Regen, der sich in der Stadt über uns ergoss, so dass wir uns in die Markthalle flüchteten. Die Markthalle erwies sich als farbenfroher und angebotsreicher Tempel, der alle Sinne ansprach: allerlei Meerestiere, Gewürze, Backwaren und Olivenöl, alles sehr dekorativ präsentiert.

Anschließend sahen wir in der "Maison Carrée" einen Film über die Stadtgeschichte von Nîmes, die von den Römern und kooperativen Galliern gegründet wurde. So stammt auch die Arena aus dieser Zeit, die wir auch besichtigt haben. Dort werden immer noch blutige Stierkämpfe ausgetragen, die "féria", wo es dann wohl zu tumultartigen Szenen kommen kann. Insgesamt hat es Spaß gemacht, Nîmes zu entdecken.


Das Wochenende mit den Familien stand an. Wie es wohl werden würde? Unsere Gastfamilien hatten sich einiges überlegt: der Besuch des Haribo-Museums und anschließend die Fahrt zum Pont du Gard, noch ein beeindrucktes Zeugnis der Römer mitten in der Natur. Andere haben sich untereinander getroffen und sind ans Meer gefahren. Wir sahen die rosa Flamingos, haben Muscheln gesammelt und am Strand gespielt. Von unseren Corres lernten wir das Spiel "Ninja" und trotz mancher Sprachprobleme amüsierten wir uns köstlich.


Montag unser nächster Ausflug sollte uns nach Aigues-Mortes bringen, einer Stadt am Meer, die im Mittelalter eine zentrale Bedeutung hatte: von hier ging der 7. Kreuzzug nach Jerusalem ab, den Saint Louis leitete. Ein Film klärte uns über die Zusammenhänge auf. Aber auch später unter Ludwig XIV. erlangte der Ort eine traurige Bedeutung: die verfolgten Hugenotten wurden in der "Tour de Constance" inhaftiert von 1715 bis 1760 auch viele Frauen - . "Constance" bedeutet übrigens Standhaftigkeit. Unser Guide, ein quirliger Südfranzose, der nur so zwischen deutsch und französisch hin- und hersprang, zeigte uns Inschriften der damals Inhaftierten "resister" und erzählte uns die Geschichte einer Frau (Marie Durand), die fast 40 Jahre eingesperrt war, bevor sie begnadigt wurde.
Nach dem Ausflug in die Geschichte liefen wir einmal um die Stadt auf den "remparts" entlang.
Danach ging es ans Meer nach "Le Grau du Roi". Es war windig, aber warm und wir tobten uns auf dem schönen Sandstrand aus. Alles in allem war es ein schöner Tag.
(Dilara Katerina)


Unseren letzten Tag widmeten wir der Musik. Stromae und Indila kannten wir, Louise Attaque und Téléphone lernten wir kennen. Die Corres hatten französische Chansons herausgesucht und stellten die Gruppen vor. Wir übersetzten die Texte und sangen den Refrain gemeinsam. Anfänglich klang es ein bisschen dürftig, aber nach einigen Wiederholungen konnte der Refrain geschmettert werden. Wenn die Franzosen kommen, werden wir sie mit deutschen Liedern empfangen und vielleicht entsteht ein Rap franco-allemand! A bientôt!


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